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Ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden.
Jesaja 55, 12
"Ich bin vergnügt, erlöst, befreit": So hat Hanns Dieter Hüsch in einem wunderbaren Psalm geschrieben.
Vergnügt, erlöst befreit: So möchte auch ich von Gott erzählen. In meinen Blogs, in meinen Liedern, in meinen Büchern, in meinen Predigten.
Vergnügt, erlöst befreit: So setze ich mich auch politisch für das Wohl der Menschen und für den Erhalt von Gottes wunderbarer Schöpfung ein. Denn Leben ist immer auch politisch.
Vergnügt, erlöst, befreit! Lassen Sie sich anstecken von der frohen Botschaft. Ich hoffe, dass sie etwas davon hier finden.
Ihr
Ulli: Singt 54 74 …
„Eins und zwei und drei und 54, 74, 90, 2010, ja so stimmen wir alle ein …“
Mensch, Ulli, was trällerst du da vor dich hin? Ach ja, Fußball!!!! Überall Fußball. Und unsere Wagenkirche ist auch schon dekoriert.
Aber nochmal zurück zum Lied: das ist doch das Lied von der WM 2006. Gibt’s denn kein Lied für die Europameisterschaft 2016?
Also mir fällt keines ein. Aber heute Abend ist ja das Eröffnungsspiel der EM in Frankreich. Ach, da gab´s doch auch was: „Ohne Holland farh´n wir zur EM …“
Oh nein, musst du denn ausgerechnet Holland erwähnen?! Die sind ja leider nicht dabei. Aber ich bin doch insgeheim Holland-Fan (da studiert doch meine Tochter und ich fahre so gerne in Urlaub dahin).
Na ja, ok, gestern sagte der Moderator im Radio, ohne den Holländer Robben hätten die Bayern auch manche Spiele nicht gewonnen. …Aber lassen wir das, jetzt sind wir erst mal in Frankreich.
Ja, Frankreich, stimmt. Da war doch was. Die Anschläge von Paris … und jetzt sind schon wieder Streiks angekündigt, ausgerechnet jetzt, wo die EM dort stattfindet.
Ja, das sind die Schattenseiten dieses Landes. Und auch die Schattenseiten unserer Gesellschaft. Aber Heiko, ganz ehrlich, wir lassen uns die Stimmung am Wochenende nicht verderben. Und Sie hoffentlich auch nicht.
Nein, wir wollen den Fußball genießen … und feiern, mit unseren Familien und Freunden, egal wie weit Deutschland diesmal kommt.
Stimmt! Das ist doch das, was zählt. Dass der Fußball Gemeinschaft stiftet und viele Nationen miteinander verbindet – in meist friedlicher Weise.
Gemeinschaft stiften, gerne feiern. Ja, das ist ein Wort. Ähnlich hat es auch Jesus gemacht vor vielen Jahren, als es noch keinen Fußball gab. Auch ER hat Menschen um sich geschart und hat gerne gefeiert mit seinen Freunden …
Und auch wenn es dann Sonntagabend spät wird nach dem ersten Deutschland -Spiel und für die meisten am Montagmorgen Schule oder Arbeit wieder rufen: wir wünschen Ihnen erst mal ein entspanntes und diesmal sicherlich sehr unterhaltsames und stimmungsvolles Wochenende.
Genießen Sie es mit Ihrer Familie und Ihren Freunden! Lassen Sie sich anstecken von der guten Laune und dem Jubel über hoffentlich viele schöne Tore!
Ulli: Singt 54 74 …
„Eins und zwei und drei und 54, 74, 90, 2010, ja so stimmen wir alle ein …“
Mensch, Ulli, was trällerst du da vor dich hin? Ach ja, Fußball!!!! Überall Fußball. Und unsere Wagenkirche ist auch schon dekoriert.
Aber nochmal zurück zum Lied: das ist doch das Lied von der WM 2006. Gibt’s denn kein Lied für die Europameisterschaft 2016?
Also mir fällt keines ein. Aber heute Abend ist ja das Eröffnungsspiel der EM in Frankreich. Ach, da gab´s doch auch was: „Ohne Holland farh´n wir zur EM …“
„Auf und nieder, immer wieder,so ham' mer's früher g'macht, so mach' mer's heut'“
Heiko: und jetzt machen wir hier die Festzeltstimmung oder was?
Ulli: Ja, doch. Wieso eigentlich nicht? Aber ne. Ich hab mir einfach gedacht, dieses Schunkellied passt doch auch zum Thema unseres Gottesdienstes.
H: (sagt es noch mal so vor sich hin) Auf und nieder – immer wieder. Jaaaa, du hast Recht, denn auf unserem Plakat steht es ja so ähnlich drauf: auf und ab. Ich stelle mir grad mal vor, wenn das Festzelt hier so richtig voll ist und alle mitmachen bei dem Lied: da kommt die richtige Stimmung auf.
Liebe Ex-Abiturienten!
Es tut mir Leid, das sagen zu müssen, aber: Sie werden alt. Tja. Ich habe noch 3 Jahre vor mir bis zu diesem Jubiläum, aber was sind schon drei Jahre. Also: Ich werde auch alt. Der Bart wird nicht nur grau, sondern weiß. Die Kinder sind zum Teil schon aus dem Haus, manche von Ihnen haben vielleicht schon Enkel.
An einem Tag wie heute, an dem man mit Freunden von früher zusammentrifft, ist klar: Wir schauen zurück. „Und, was ist aus dir geworden?“ Wir treffen Menschen, die wir sehr lange nicht mehr gesehen haben. Staunen vielleicht darüber, welche Entwicklung sie gemacht haben. Erkennen manche gar nicht wieder.
Liebe Frau Orf, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Gäste, liebe Gemeinde!
Was predigt man denn bitteschön bei der Einführung zum stellvertretenden Dekan und zur Einführung der neuen Dekanats-Chefassistentin? An einem Montag. Wo alle am Sonntag schon den Predigttext von Exaudi durchgekaut haben. Ob die Kollegen den nochmal hören wollen? Ich hab sogar Frau Orf gefragt, ob sie nicht vielleicht die Predigt übernehmen will, aber sie meinte, die sie hat ja schon die Fürbitten.
Aber vielleicht ist es auch gar nicht so verkehrt. Viele, die heute hier sitzen, haben den Text noch im Ohr. Und ich finde, er passt richtig gut zu dem heutigen Anlass. Denn es geht hier im Epheserbrief genau um die Frage: Was tun wir eigentlich hier? Was ist das Wesentliche für uns? Wie füllen wir unsere Arbeit, was sind unsere Ziele? Und: Wie schaffen wir diese Arbeit, ohne an ihr zu zerbrechen, weil sie zu viel wird?
Ich lese aus Eph 3, 14-21
Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater, 15 der der rechte Vater ist über alles, was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden, 16 dass er euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, stark zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen, 17 dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne und ihr in der Liebe eingewurzelt und gegründet seid. 18 So könnt ihr mit allen Heiligen begreifen, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist, 19 auch die Liebe Christi erkennen, die alle Erkenntnis übertrifft, damit ihr erfüllt werdet mit der ganzen Gottesfülle. 20 Dem aber, der überschwenglich tun kann über alles hinaus, was wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die in uns wirkt, 21 dem sei Ehre in der Gemeinde und in Christus Jesus zu aller Zeit, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
Ja, ich weiß schon, was Sie jetzt denken. Das soll eine Handlungsanweisung für unsere Arbeit in der Gemeinde sein? Bei uns geht’s doch um ganz andere Sachen. Um Dinge, die messbar sind und auf der Hand liegen. Um Pfarrhaus-Quadratmeter und Grünflächen. Um Verwaltung und Organisation. Um Gebäudekonzepte und den Grünen Gockel. Um Gottesdienstgestaltung und Gruppen und Kreise in der Gemeinde. Um Dienstordnungen und Vernetzung. Um Beurteilungen und Krankheits- und Urlaubsvertretungen.
Kommt alles in unserem Predigttext nicht vor. Stattdessen steht da so was mir sehr Fremdes wie „Ich beuge meine Knie vor dem Vater“. Als Kind habe ich das ab und zu erlebt, auch im evangelischen Gottesdienst, in der Laurentiuskirche in Neuendettelsau. Knie beugen im Gottesdienst. Und es kam mir immer falsch vor: Unser Glaube ist doch nichts, was uns zu Boden drückt! Da predige ich doch lieber über so Stellen wie „Ich will dich aufrichten, stärken, gründen“. Glaube soll doch nichts Niederdrückendes sein, sondern etwas, das Mut macht, das den Blick nach vorne richtet und nicht nach unten.
Aber so ist es ja auch nicht gemeint. „Ich beuge meine Knie“, das ist kein Sich-selber-kleinmachen. Sondern das ist ein: Gott groß machen, und zwar im wahrsten Sinne unermesslich groß, nicht mit dem Metermaß messbar. Ich beuge meine Knie, das heißt: Ich erkenne an, dass Gott es ist, von dem alles kommt. Dass Gott es ist, der für uns die Grundlage von allem ist.
Ich hatte vorhin gesagt, es geht hier genau um die Frage: Was tun wir eigentlich hier? Was ist das Wesentliche für uns? Wie füllen wir unsere Arbeit, was sind unsere Ziele?
Und da geht es eben doch gar nicht um Gebäude oder den Kindergarten. Sondern darum, dass am Anfang aller unserer Arbeit das steht: Ich beuge meine Knie vor dem Vater. Ich weiß darum, wo meine Kraft herkommt, meine Zuversicht. Und mein Auftrag als Pfarrer, Pfarrerin, aber genauso auch als Assistentin, Sekretärin, als ehrenamtliche Mitarbeitende in der Gemeinde. Überhaupt als Christin oder Christ: Ich beuge meine Knie vor dem Vater.
Es geht ja dann ganz schnell weiter: „dass er euch Kraft gebe“. Die Arbeit in der Gemeinde, egal in welcher Position, kann ganz schön kräftezehrend sein. Und sie ist auch irgendwie nie völlig getan. Und oft ist sie auch ganz schlecht messbar. Der Schreiber des Epheserbriefs bittet für die Gemeinde in Ephesus, dass Gott ihnen Kraft gebe. Aber nicht einfach Kraft für noch mehr Aktionen und das nächste Missionsprojekt. Sondern: „stark zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen“.
Ich weiß nicht so genau, was der Briefschreiber damals damit gemeint hat. Für mich übersetze ich es in etwa mit innerer Ausgeglichenheit und Ruhe, weil ich weiß: Der Grund, auf dem ich meine ganze Arbeit aufbaue, das ist Gott selbst.
Das ist manchmal gar nicht so leicht. Wenn mein katholischer Kollege Ulli Göbel und ich mit der Wagenkirche durch Schweinfurt ziehen, werden wir immer wieder mal ziemlich angemacht. „Ihr Verbrecher! Ihr Diebe!“ und solche Sachen. Oder die in einem ruhigeren Tonfall vorgebrachte, eher intellektuellere Frage: „Wie können Sie dem Kriegsverbrecher Luther hinterherlaufen?“ - in Anspielung auf die Zeiten der Bauernkriege. Ich denke, Sie kennen ähnliche Situationen aus Ihrer jeweiligen Arbeit. „Stark werden durch den Geist an dem inwendigen Menschen“. Das heißt für mich: Innerlich gefestigt sein. Solche Angriffe aushalten können und ernst nehmen können und trotzdem fröhlich weiter die frohe Botschaft erzählen. Und: In der Liebe eingewurzelt und gegründet sein.
Das gilt nicht nur für den Umgang mit solchen Menschen, wie ich sie gerade beschrieben habe. Sondern das gilt auch für unseren Umgang untereinander. So sollen wir miteinander arbeiten: In der Liebe eingewurzelt und gegründet.
Natürlich, auch bei uns in der Kirche hakt's manchmal. Wir sind Menschen. Und wenn es nur ist, dass die Kollegin etwas völlig anders auffasst als ich es gemeint habe. Oder meine Arbeit eben nicht so zur Zufriedenheit des anderen ausfällt. Ein Beispiel aus meiner Arbeit als Schulreferent, aber Sie kennen das alle in irgend einer Form: Wenn es an der einen Schule nur drei Stunden Unterricht zu verteilen gibt und zwei verschiedene Personen möchten unbedingt da unterrichten, dann muss ich eine Entscheidung treffen und einen Menschen verärgern. Kann ja keine zusätzlichen Stunden herzaubern. Und trotzdem versuche ich, die beste Lösung für alle zu finden.
So sollen wir miteinander arbeiten: In der Liebe eingewurzelt und gegründet.
Für mich ist das auch schon so etwas wie eine Dienstbeschreibung. Nicht von dem, WAS ich tue. Nicht das Messbare. Sondern WIE ich es tun soll. In der Liebe eingewurzelt und gegründet. So kann auch gute Zusammenarbeit funktionieren. Dem anderen erst mal vertrauen, dass er oder sie das schon gut machen wird. Darüber habe ich mich letzte Woche auch mit Frau Orf unterhalten: Wie tun wir unsere Arbeit? Was ist daran wichtig? Und da waren wir uns ziemlich einig: Selbständig die eigene Arbeit strukturieren zu können ist die Basis. Verantwortung fördern und fordern. Und gleichzeitig die gute Kommunikation: Im Gespräch bleiben. Sich gegenseitig unterstützen, wo es nötig ist. Lob äußern, aber auch konstruktive Kritik. Eben: In der Liebe eingewurzelt und gegründet sein.
So könnt ihr mit allen Heiligen begreifen, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist, schreibt der Epheserbrief weiter.
Ist mir ein ziemliches Rätsel, was er damit meint. Erster Gedanke: Jetzt kommt endlich das Metermaß ins Spiel. Jetzt wird’s richtig konkret. Unsere Kirche ist soundso viele Meter hoch und breit – aber nein, ich glaube, das interessiert den Briefschreiber überhaupt nicht. Vielleicht eher so: Unser Leben – und auch, wie wir mit anderen Menschen umgehen – hat viel mehr Dimensionen als das, was ich als Tätigkeit beschreiben und messen kann. Unsere Arbeit ist eben nicht nur: „Ich schreibe eine Mail“, sondern „ich schreibe eine freundliche – oder eine lustige oder auch zornige – Mail an einen Menschen, mit dem mich eine gemeinsame Geschichte verbindet“, und selbst das ist noch nicht alles an Höhe, Länge, Breite und Tiefe, was in diesem einen kleinen Ausschnitt aus meiner täglichen Arbeit enthalten ist.
So könnt ihr mit allen Heiligen begreifen, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist.
„Tiefe“, das kennen wir, so nennen wir das manchmal, wenn wir sagen wollen: Eine Geschichte hat mehr zu bieten als das vordergründige Geschehen. Manchmal höre ich das sogar als eine Art Entschuldigung dafür, dass wir keine befriedigende Antwort haben auf die Frage, warum Gott so viel Leid in der Welt zulässt. „Ohne die Erfahrung des Leids hätte unser Leben ja gar keine Tiefe“. Ja, mag sogar stimmen.
Aber selbst das, die Tiefe, ist nur eine Dimension des Lebens. Bei Gott gibt es nicht nur Tiefe. Wenn wir vor ihm die Knie beugen und den Menschen um uns herum eingewurzelt in der Liebe begegnen, dann werden wir sie entdecken: Die vielen Dimensionen unserer Arbeit, unseres ganzen Lebens. Die Tiefe. Die Höhe. Die Breite. Die Länge. Und noch eine Dimension, die der Briefschreiber anführt: Die Liebe.
Dem aber, der überschwenglich tun kann über alles hinaus, was wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die in uns wirkt, 21 dem sei Ehre in der Gemeinde und in Christus Jesus zu aller Zeit, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
Herzlich willkommen zur Wagenkirche an diesem wunderschönen Tag!
Zwei Männer ziehen ihr Wägelchen durch die Gegend. Das kommt mir doch irgendwie bekannt vor. Hab ich gestern auch gesehen. Ulli, hol doch mal das Bier raus aus unserm Wagen und mach die Musik an!
So ein Schmarrn. Wir sind doch nicht auf Vatertagstour. Und Bier haben wir auch nicht in unserer Kirche, höchstens noch ne Flasche Wasser.
Könnten wir ja mal einführen. Im Sommer zur Abkühlung, wenigstens einen Schluck Radler. OK, Bier haben wir keines, Musik haben wir höchstens hier auf dem Handy dabei. Aber zwei Männer mit ihrem Wägelchen sind wir immer noch.
Aber Christi Himmelfahrt ist auch schon vorbei. Und wir sind auch nicht zum Saufen da, falls du das noch nicht gemerkt haben solltest.
Ja, stimmt. Wir wollen hier mit den Leuten ins Gespräch kommen. Und ihnen von Gott erzählen.
Gestern war ja auch nicht nur Vatertag. Sondern vor allem Christi Himmelfahrt.
Das passt doch eigentlich ganz gut: Der Tag, an dem Jesus zu seinem Vater zurückgekehrt ist. Und Jesus hat uns gesagt: Gott ist für uns wie ein liebender Vater. Zu ihm können wir mit allem kommen, was uns beschäftigt.
Ja, das passt wirklich gut zusammen!
Gilt aber nicht nur für Vatertag und funktioniert auch ohne Bier.
Mit Gott können Sie reden. Jederzeit und überall. Wo Sie gerade sind.
Wir wünschen Ihnen, dass Sie mit Gott ins Gespräch kommen. Probieren Sie's doch einfach mal aus! Nehmen Sie sich an diesem Wochenende mal ein paar Minuten Zeit dafür.