Lyrik

Ostersegen

Und nun geht. Geht mit Gottes Segen.
Geht in euer Leben, voller Kraft.
Liebt und streitet, lacht und weint,
lebt jeden Tag voll großer Leidenschaft.

Also geht. Gehet eure Wege.
Füllt die Tage, die er euch geschenkt.
Nutzt eure Gaben, bringt die Welt zum Blühen!
Denn alles kommt von dem, der Erd und Himmel lenkt.

Und nun geht. Das Leben ist voll Wunder.
Und selbst der Tod ist nunmehr nur ein kleines Tor.
Aus allem Dunkel, allen Trauerfalten
spitzt heut das Licht von Gottes Liebe vor.

Kreuz am Altar

Klein, unscheinbar, verloren
inmitten all der Pracht
all der Kunstwerke
leicht zu übersehen
und doch ist es
das Wichtigste
das Zentrum
die Quelle
das Kreuz
Tod
...
Leben
das Kreuz
die Quelle
das Zentrum
das Wichtigste
nicht mehr ist es
jemals zu übersehen
alle Kunst weist auf ihn.
Alle Pracht gilt doch nur ihm.
Kleiner Mensch, unscheinbar, Retter.

Verfolgt

„Wir werden das Meer mit eurem Blut tränken.“

(Eine ISIS-Untergruppe in Libyen in einem Video, das die Ermordung von 21 christlichen Geiseln zeigt)

Rot das Meer.
Die ganze Welt getränkt
von Hass und Krieg,
zerstörend, brutal.

Unser Blut.
Unsere Angst.
Unsere Verzeiflung.
Unser Tod.

Ihr schreit, jubelt, mordet,
kämpft, zerstört,
meint, ihr reinigt die Welt
durch unser Sterben.

Er tat den Mund nicht auf
liebte und heilte
reinigte die Welt
durch sein Sterben.

Grüne Tomaten

Grüne Tomaten klingen an
silbrigglänzenden Eiern.

Kleine, schwarze Astwölger fahren im schleimigen Klotz.

Kein Siebel, nichts, was den arslosen Wollkater
oder den siebzehnten Sohn derer von Lobelei
aus seinen kratzigen Würmern holen könnte.

Bach schreibt „Let it Be“,
der alte Beethoven hört zu.

Wo ist das, was diese Welt
– oder ihren Rest –
in sulligem Gemüse hält?